Zwischen Galmei-Veilchen und Riesenbaggern

Zwischen Galmei-Veilchen und Riesenbaggern

Wann

11. Juli - 13. Juli    
ganztägig
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Untergegangene und untergehende Industriekultur im Aachener Revier

Liebe Queerys!

Wir sind als Club schon oft in meiner Ecke gewesen, Aachen, Eifel, Dreiländereck, aber für diesen Sommer möchte ich Euch in eine andere Stadt hier in der Region einladen.

Vom 11.-13. Juli geht die Queerlenker- Sommertour diesmal nach Stolberg/Rheinland.
Das Motto ist „Untergegangene und untergehende Industriekultur im Aachener Revier“.
Stolberg war eine Metropole für Zink, Kupfer und als Legierung daraus Messing. Tuche kamen von dort und bis heute zeugen die zum Teil prächtigen Kupferhöfe nahe der Altstadt von dieser Zeit.
Stolberg steht für den Beginn der Industrialisierung in der Region – schon im 17. und 18. Jahrhundert.
Die historische, gemütliche Innenstadt mit der über allem thronenden Burg ist ein wunderbares Ensemble. Daran ändert auch der Schicksals–Juli 2021 nichts, als die Stolberger Innenstadt meterhoch überflutet wird. Ein kleiner Film wird uns am Freitag Abend auf den Besuch am Samstag vorbereiten.

Der Samstag:

Am Samstag werden wir die große Bedeutung von Kupfer, Zink und Messing kennenlernen im Zinkhütter Hof. Ein sympathisches Museum, das auch über eine kleine feine Mobilitätsausstellung verfügt und über einen der wenigen verbliebenden Fafnir, einem Auto aus Aachener Produktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sebastian, Ci roen- und Oldie-begeisterter Direktor, wird uns alles zeigen. Danach können wir mit den Wagen direkt am Beginn der Altstadt vor dem historischen Rathaus parken. Christian, Stadtarchivar von Stolberg und Kunsthistoriker, führt uns dann zu den Spuren der früheren Produktionsstätten und durch die Altstadt mit ihren bis heute sichtbaren Spuren der verheerenden Flut.

Der Sonntag:

Der Sonntag gehört der untergehenden Industriekultur und damit wohl überhaupt der letzten klassischen Industrie in der Aachener Region: dem Braunkohleabbau.
Denn 2030 wird Schluss sein im Rheinischen Revier.
Das Aachener und Kölner Revier hat gigantische Löcher in der Natur geschaffen, Tagebauen von unvorstellbaren Ausmaßen. Ein ökologisches, denkmalpflegerisches und gesellschaftspolitisches Thema, wenn man an die Begriffe Garzweiler 2 denkt, an Hambacher Forst oder Lützerath. Etliche Orte wurden geschleift, jahrhundertealte Gebäude ebenso wie die Häuser und Wohnungen tausender Menschen. Proteste, Gewalt, Aktivisten, die die Zerstörung nicht weiter hinnehmen wollen, RWE und Polizei, die die Demonstrationen eindämmen müssen.
Wir wollen uns eine dieser gigantischen klaffenden Wunden anschauen, den Tagebau Inden.
Er liefert die Kohle für das Kraftwerk Weisweiler und auch hier wird 2030 Schluss sein.
Dann soll aus dem Riesenloch ein Riesensee werden – das „Indensche Meer“ . Mit knapp 12 qkm wäre es dann der größte See in NRW, aber auch nur solange, bis die noch größeren Tagebauen Garzweiler 2 und Hambach geflutet werden. Ein Strukturwandel gewaltigen Ausmaßes und gleichzeitig das Ende einer Ära, die die Region über Generationen geprägt hat.
Unsere Tour endet dann am Indemann, einer begehbaren Riesen-Metallkonstruktion, die an einen Menschen erinnern soll und von der man einen beeindruckenden Blick auf den Tagebau hat. Im Restaurant daneben wird unsere Tour dann ausklingen.

Das Hotel:

… ist das Vichter Landhaus in Stolberg – Überraschung – Vicht. Mit reichlich Parkplätzen und großer Terasse, so dass wir vermutlich am Abend draußen essen können.
Eher ein bodenständiges Haus als ein fancy Designhotel und genau das hat mir gefallen.
Die Preise sind sehr moderat. Ich habe das ganze Haus geblockt:
Wir haben 16 DZ und 12 EZ. ABER – es sind keine Hunde erlaubt. Ich habe da natürlich eindringlich nachgefragt – nix zu machen. Leider.

Die Tage:

11.7. Freitag:
Abend Check- in und Come together im Hotel und dort werden wir auch sicher zu Abend essen. Buffet oder à la carte werde ich noch klären.

12.7. Samstag:
Galmei-Veilchen und Messing(sch)lampen: Stolberg und seine große Industriegeschichte.
Tagsüber werden wir (vermutlich) zwischen Zinkhütter Hof und Stolberger Innenstadt irgendwo eine Kleinigkeit essen gehen. Wo, muss ich noch schauen. Verhungern wird aber keiner 😉 Für den Abend ist noch alles offen, weil zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alle Optionen planbar sind: Entweder sehr entspannt und gechillt im Hotel oder ich finde
eine spannende Location und schlage zu 😀

13.7. Sonntag:
Nach dem Frühstück und Check-Out führt unsere Tour durch das Revier zum Tagebau Inden und dort, im Restaurant „Indemann“ wird unsere Tour dann ausklingen.

Die Kosten:
115,- DZ inkl. Frühstück
79,- EZ inkl. Frühstück
25,- Clubbeitrag pro Person
7,50 Eintritt Zinkhütter Hof
2,50 Führung Stolberg
20,- Tourkosten wie Roadbook/ Haftpflicht

Essen und Getränke zahlt Ihr wie gewohnt selber.

Falls wir für den Samstag Mittagssnack eine Cateringlösung finden im Zinkhütter Hof selber, würde ich das vor Ort im Hotel noch nachkassieren. Ebenso, wenn sich anderes für den Samstag Abend anbietet, das mit Kosten verbunden wäre.

Die Anmeldung zur Tour erfolgt beim Club / mir per E-Mail und parallel durch Euch (!) beim Hotel mit Stichwort „Oldtimertour“.
Ansprechpartnerin Lorena Breyer +49 (0)2402 98 91 0 oder
Bei Unverträglichkeiten beim Essen bitte mir Bescheid sagen.
Vegetarisch wird eh dabei sein. Vegan müsste vermutlich angesagt werden.

Die Anmeldefrist endet am 31. April.

Ich freu mich sehr auf die Tour und auf ein wunderbares, entspanntes  Wochenende mit Euch! Wir werden Zeit haben für die Ziele, aber vor allen Dingen auch für uns.
Kommet zuhauf! 😀

Wenn Fragen sind, einfach fragen über Facebook oder die Anmelde-E-Mail

Euer Ralf
tafkaafp (wer errät es? 😛 )